Anlage und Pflege von Hecken
Erfahrungen mit Benjes-Hecken |
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Fleißige Hecken-Gärtner Seit nunmehr über 9 Jahren werden vom AKN mit verschiedenen Arbeitsgruppen Benjes-Hecken angelegt. Insbesondere in den Gemeinden Handeloh (1330 Meter) und Heidenau (1000 Meter) wurden größere Heckenanlagen errichtet. Hinzu kommen noch ca. 450 Meter in Wistedt, 300 Meter in Kakenstorf, 180 Meter in Welle und 100 Meter in Königsmoor. Insgesamt ergeben sich mehr als 3 Kilometer neu angelegte Hecken, verteilt an 15 Stellen in der SG Tostedt. Die Bedeutung von Hecken ist in landwirtschaftlich geprägten Regionen sowohl für den Naturhaushalt als auch für die Landwirtschaft unbestritten. |
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Bei den vom AKN erbauten Benjes-Hecken handelt es sich (fast) ausschließlich um einen modifizierten bepflanzten Typus: Während die reine „Ur-Benjes-Hecke" lediglich ein Gestrüppwall vorwiegend aus Baumschnitt ist, der ca. drei Meter breit und 1,5 Meter hoch aufgeschichtet wird, werden bei den modifizierten Varianten von Anfang an junge Sträucher und Bäume mit in die Wallanlage gepflanzt. In einer Ur-Benjes-Hecke sollen sich die Gehölze hingegen von allein einstellen, d.h. aus Saat keimen, die sich im Boden befindet oder von Vögeln dorthin verbracht wird, und, vor Verbiß geschützt, zu einer ausgewachsenen Heckensträuchern entwickeln. Es hat sich inzwischen gezeigt, daß Benjes´ Idee einer Heckenentwicklung „ganz von allein" in der Praxis nicht funktioniert. Unbestritten bleibt hingegen der ökologische Nutzen der Krauthecke, die vom 1. Jahr an Lebensraum für viele Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und Reptilien sowie für unzählige Wirbellose bietet. Modifizierte Benjes-Hecken - Kreationen des AKN Wie Recht hatten wir, als wir im Hinblick auf die Erfolgsaussichten dem Urtypus der Benjes-Hecke nie recht getraut haben. Von Anfang an hat der AKN modifizierte Benjes-Hecken erbaut, wohl einerseits aus einem Gespür für die Ökologie, andererseits mit der Absicht, die erwarteten Entwicklungszeiten (laut Benjes ca. 7 Jahre, nach Einschätzung des AKN eher 10 - 15 Jahre) zu verkürzen. |
Tabelle: Standortansprüche der heimischen Gehölze |
Im Laufe der Jahre wurden vom AKN vorwiegend 2 Typen modifizierter, bepflanzter Benjes-Hecken errichtet: 1. Die „Handeloher Variante" (weil vorwiegend dort angewandt): |
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2. Die „Heidenauer Variante", die auch in Kakenstorf und Wistedt Anwendung findet: Praktische Erfahrungen mit Benjes-Hecken in der SGTostedt Vorbereitung des Bodens: Für das Gelingen der modifizierten Benjes-Hecke und den Arbeitsaufwand beim Pflanzen ist der Zusatnd des Bodens nicht unerheblich. Am günstigsten erscheint ein frisch gepflügter Boden, in den sich die Sträucher am leichtesten pflanzen lassen und in dem der Anwuchserfolg wegen der fehlenden Wurzelkonkurrenz am größten ist. Bei einer vorhandenen Grasnarbe wurden gute Erfolge mit dem Fräsen des Pflanzstreifens oder Aufreißen einer Pflanzfurche mit einem Sauzahn erreicht. |
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Pflanzmaterial und Pflanzung: Aus Kostengründen wurde vorwiegend „verschulte" Baumschulware verwendet. Es ist nicht erforderlich, bessere Qualitäten bzw. größere Pflanzen einzukaufen. Die zu verwendenden Arten ergeben sich aus der Liste der heimischen Gehölze (siehe Tabelle) und können in der Region bezogen werden. Das Pflanzen der Sträucher kann sehr unterschiedlich erfolgen. Die zeitsparendste Methode ist die „Spatenklemmpflanzung", bei der der Spaten ganz eingestochen und so weit gehebelt wird, daß ein ausreichend großer Spalt ensteht, in den das Pflanzgut eingeschoben werden kann. Der Vorgang wird durch Festtreten des aufgehebelten Bodens beendet. Das Totholzmaterial: In den letzten Jahren hat sich bei der Beschaffung des Buschholzes (Totholzmaterial) eine gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof Tostedt, den Gemeinden und den Straßenmeistereien entwickelt. Diese transportieren den Baumschnitt mit dem Lastwagen direkt zum Verarbeitungsort. Hierzu ist allerdings eine genaue Absprache erforderlich. Sinvollerweise markiert man die Orte mit Pflöcken, an denen die Wagenladungen abgekippt werden sollen. Zur Arbeitserleichterung werden die Ladungen ca. 2 m parallel zur Heckentrasse verteilt. Eine Ladung reicht für ca. 10 m Hecke (je nach Packung), so daß auch dieser Abstand zwischen den Haufen gewählt wird. |
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Schöne Erfolge
Insgesamt haben sich praktisch alle vom AKN angelegten Hecken sehr positiv entwickelt. Lediglich eine unbepflanzte Ur-Benjeshecke in Königsmoor kann als Ausfall verzeichnet werden. Die gepflanzten Sträucher zeigten in der Regel eine hohe Anwuchsrate. Lediglich in den sehr trockenen Sommern 1994 und 1995 kam es dort zu geringen Ausfällen, wo auf leichten Böden keine weitere Bewässerung im Frühjahr mehr durchgeführt wurde. Einige Wermutstropfen Für Spaziergänger, Wanderer und andere Naturfreunde mag es befremdlich sein, in der freien Landschaft einen Wall aus Holzabfällen vorzufinden. Damit jedoch kein falsches Bild über das merkwürdige „Bauwerk" entsteht, hat der AKN zur Aufklärung an exponierten Stellen Hinweistafeln aufgestellt. Diese informieren über Sinn und Zweck der Benjes-Hecken und bitten gleichzeitig, keine Gartenabfälle dort abzuladen. Leider werden die Schilder mißverstanden, nicht gelesen oder absichtlich ignoriert: Wir machen zunehmend die Beobachtung, daß besonders in der Nähe der Ortschaften und z.T. in unmittelbarer Nähe einer Hinweistafel nicht unerhebliche Mengen von Abfällen aus Gärten -vielleicht in guter Absicht- auf die Benjes-Hecken gelegt werden. Man findet von säuberlich gebündeltem Strauchschnitt über Tannenzweige und Laub alles bis hin zu Brettern und Pfählen. Die Folgen sind allerdings häufig gravierend: Dort wo schon Abfälle liegen, werden gerne weitere deponiert (Motto „Hier kann man das wohl machen"). Die Auswirkungen auf die junge Hecke können verheerend sein. Besonders sehr dichtes Material (Zweige von Nadelgehölzen, Laub usw.) oder auch dicht gepackte Zweige ersticken sämtliche darunter befindlichen Triebe, so daß weder die gepflanzten, noch selbst angesamte Sträucher oder auch Kräuter und Stauden aufwachsen können. Die Hecke macht dann schon bald einen jämmerlichen und trostlosen Eindruck und wirkt teilweise wie ein Komposthaufen. Solche Hecken können nicht Vorbild sein, im Gegenteil, sie vermitteln einen negativen Eindruck und Schaden der Sache und auch dem Naturschutzgedanken. Daher hier eine Bitte: Achten auch Sie darauf, daß unsere in mühsamer Arbeit errichteten Hecken nicht so verschandelt werden, klären Sie Freunde und Nachbarn auf und sprechen Sie die Verursacher an, falls Sie solche kennen oder beobachten. |
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