Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
Das wohl herausragendste Ereignis der letzten Monate war für den AKN die Verleihung des Bürgerpreises 2009 an den Ersten Vorsitzenden des Vereins. „Umwelt schützen - Zukunft sichern" lautete das diesjährige Motto des Wettbewerbes, der von der Sparkasse Harburg-Buxtehude in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Harburg ausgelobt wurde. Reinhard Kempe erhielt den Preis in der Kategorie „Lebenswerk". Wenn man Reinhard Kempe nach dem wichtigsten Ereignis des Naturschutz-Jahres 2009 fragt, so wird er andere Begebenheiten anführen. Für ihn sind die vielen Aktivitäten des AKN weitaus wichtiger, an denen sich wieder eine sehr große Zahl von engagierten Mitstreitern beteiligt haben. Er würde vielleicht die Pflegearbeiten an diversen Grünflächen nennen, über die er in diesem Heft berichtet. Auch die Wiedervernässungsmaßnahmen im Moor und das Anlegen verschiedener Wiesentümpel in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und mit Hilfe schweren Gerätes waren sicher sehr bedeutend für ihn - auch hierüber schreibt er in unserem Mitteilungsblatt. Es gibt dann noch ein weiteres für den AKN wichtiges Ereignis zu vermelden, allerdings ein eher trauriges: Unser Erster stellvertretender Vorsitzender Karsten Müller hat den Verein verlassen, er zieht nach Schleswig-Holstein. Karsten hinterlässt eine große Lücke, die nur schwer wieder zu füllen ist. Er war unser Praktiker, Tüftler, ein Mann der Tat, der bei vielen Arbeitseinsätzen, insbesondere wenn sie Geräte und handwerkliches Geschick erforderten, nicht wegzudenken war. Wir können nur hoffen, dass einige Mitglieder des Vereins durch die Übernahme bestimmter Aufgaben hier aushelfen! Zum Schluss noch ein Wort zur Website des AKN. Wir haben den Internetauftritt in den letzten Wochen auf eine neue, modernere Technik umgestellt; der Prozess ist allerdings noch nicht abgeschlossen, so dass noch Fehler auftreten. Ich bitte darum, mir auftretende Fehler mitzuteilen, damit diese abgestellt werden können. Auch sind wir interessiert an Verbesserungsvorschlägen, Layout-Ideen und anderen konstruktiven, kreativen Anregungen. Die Website wurde durch ein Forum und ein Gästebuch erweitert, die Suchfunktionen wurden erheblich verbessert. Ich wünsche Euch und Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit, Ihr/ Euer |
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Bürgerpreis 2009 Das Schwerpunktthema für die Vergabe des Bürgerpreises 2009 lautete: „Umwelt schützen – Zukunft sichern". Die Bürgerpreis-Jury – bestehend aus dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Harburg-Buxtehude, Heinz Lüers, den Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn und Michael Grosse-Brömer, Landrat Joachim Bordt sowie Ingo Wolde, dem Sprecher des BUND im Landkreis Harburg – musste in diesem Jahr unter 29 Vorschlägen und Bewerbungen auswählen. In seiner Begrüßung wies Lüers darauf hin, dass der Umwelt- und Naturschutz stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt ist. Gleichzeitig sei der Spagat zwischen heutigen Lebensgewohnheiten und umweltbewusstem Handeln immer größer und schwieriger zu bewältigen. Die globale Vernetzung beim Umwelt- und Naturschutz stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Doch dieses Thema sei nicht nur eine Angelegenheit für Politik und Behörden. Die Kandidatinnen und Kandidaten für den Bürgerpreis zeichneten sich dadurch aus, dass sich ihr Handeln nicht nur auf einen sparsamen und rücksichtsvollen Ressourcenverbrauch beschränke. Sie legten selbst Hand an und brächten ein hohes persönliches Engagement mit, das sie auszeichne. Der Bundestagsabgeordnete Michael Grosse-Brömer überreichte den Jugendfeuerwehren Hollenstedt und Moisburg den Bürgerpreis in der Kategorie „Junior" für die Renaturierung des Perl- bzw. des Staersbaches. So wurden begradigte, versandete und tief ausgebaggerte Bachläufe zum Wohle der Natur verändert. Alte Abstürze und Wehre wurden entfernt und durch Sohlgleiten aus Steinen ersetzt. Langfristiges Ziel dieser Maßnahmen soll die Wiederansiedlung von Bachperlmuschel und Bachforelle sein. Dr. Klaus Hamann wurde in der Kategorie „Alltagshelden" für sein unermüdliches Engagement für den Naturschutz von der Bundestagsabgeordneten Monika Griefahn geehrt. Den Bürgerpreis 2009 in der Kategorie „Lebenswerk" erhielt Reinhard Kempe von Landrat Joachim Bordt. Der würdigte in seiner Laudatio die mehr als 50-jährige ehrenamtliche Tätigkeit des engagierten Umweltschützers im Bereich Naturbeobachtung. Als Letzter der Laudatoren würdigte Ingo Wolde, der Sprecher des BUND im Landkreis Harburg, alle eingesendeten Projekte und hob die Bedeutung des Naturschutzes für den Landkreis besonders hervor. So hätten doch eigentlich alle engagierten Naturschützer einen Preis verdient. Er unterstrich, dass gerade starke Interessengruppen die Natur und Landschaft im Landkreis Harburg bedrohen: Natur- und Umweltschützer leisten dagegen einen Beitrag, die Lebensqualität für alle Menschen dauerhaft zu verbessern. Ingo Wolde: „Ich sage daher an alle ehrenamtlich im Natur- und Umweltbereich Tätigen, insbesondere auch an die Jugendlichen unter uns, ein ganz besonders herzliches Danke für die geleistete Arbeit. Macht weiter so. Es gibt noch viel zu tun!" Pressemitteilung der |
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Er ist ein Anpacker Wer spielt nicht gerne mal Prophet und wagt einen Blick in die Zukunft? Doch keiner kann wirklich glaubhaft voraussagen, wie unser blauer Planet in vielleicht 50 Jahren aussehen wird. Wird die Hafencity dann vollständig unter Wasser stehen oder wird Australien vielleicht als heiße Wüstensteppe unbewohnbar? Sie, sehr geehrter Herr Kempe, haben sich in dieser Beziehung besonders verdient gemacht -nicht zuletzt, aber längst nicht nur der vielen Jugendlichen wegen, die Sie als Biologie-Lehrer mit ihrer Leidenschaft für den Naturschutz angesteckt haben. Heute wird Ihnen für dieses Engagement der Bürgerpreis des Landkreises Harburg in der Kategorie „Lebenswerk" verliehen. Und - Sie haben sich für den Naturschutz auch in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht stark gemacht, und dies sehr beherzt und mit langem Atem. Doch nicht nur das. Sie haben in enger Abstimmung mit der Naturschutzbehörde eben auch ganz handfest zugepackt: Zusammen mit umweltschutzinteressierten Helfern haben Sie geschützte Moor- und Heideflächen gepflegt und von schnell wachsenden jungen Birken befreit. Mit großer Hochachtung und herzlichem Dank darf ich Ihnen deshalb heute den Bürgerpreis 2009 in der Kategorie "Lebenswerk" überreichen - versehen mit der herzlichen Bitte: machen Sie weiter so, im Interesse der Natur, im Interesse des Landkreises Harburg und im Interesse der nachfolgenden Generationen! Joachim Bordt Ergänzung: Als Preisträger möchte ich wirklich nicht das letzte Wort haben. Aber es liegt mir doch sehr daran, an dieser Stelle ganz deutlich zu machen, dass alles das, was mir da im Leben für den Naturschutz gelungen ist, nicht möglich gewesen wäre, ohne die oft überraschenden, glücklichen und belastbaren Begegnungen mit Gleichgesinnten. Die Mitarbeit, der Einsatz und die Initiativen von zahllosen Mitbegeisterten waren nötig. Und das lange vor dem AKN, aber erst recht seit der Gründung unserer Vereinigung – bis heute und auch in der Zukunft! Reinhard Kempe |
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Der Gefleckte Schierling Sie stehen – vom Weg auffällig sichtbar – auf einer vieljährigen Brache am Feldweg zwischen Dohren und Bötersheim bzw. Todtglüsingen. Rund 10 Exemplare des Gefleckten Schierlings (Conium maculatum) ragen dort mit etwa 1.50 – 1.80 m Höhe aus der sonst knie- bis hüfthohen Gras- und Krautflur heraus. Zurück zum Dohrener Feldweg. Warum habe ich jedesmal, wenn ich dieser Pflanze leibhaftig im Gelände gegenüberstehe, so einen leichten nachdenklichen Schauder? |
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Kennen: Hecken bieten vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum Heckenbewohner: Viele Nützlinge leben in den Hecken. Wie weit sie zum Fressen in die Felder eindringen, kannst du aus der Abbildung entnehmen. |
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In unserer Landschaft sind Hecken vielerorts verschwunden, da sie vielen Bauern beim Pflügen und Ernten im Wege sind. Dies ist schade für die Natur; denn Hecken bieten Unterschlupf, Brutpätze und Nahrung für unzählige Tiere. Die meisten von ihnen sind Nützlinge, das heißt, sie fressen Tiere, die auf den Äckern Schaden anrichten, wie Mäuse, Schnecken, Kartoffelkäfer, Blattläuse, Raupen und andere Schadinsekten. Zu den Nützlingen gehören die Tiere, die du in der Abbildung unten findest, aber auch Florfliegen (deren Larve frisst 200-500 Blattläuse), Marienkäfer (die erwachsenen Tiere fressen im Durchschnitt 60 Blattläuse täglich, die Larven bis zum Verpuppen ca. 400 Blattläuse), Ohrwürmer (fressen auch Blattläuse), Schwebfliegen (eine Larve verzehrt während ihrer kurzen Lebenszeit etwa 400 Läuse) und Schlupfwespen, die ihre Eier in oder an Schädlinge legen. Die ausschlüpfenden Larven fressen dann die Schädlinge von innen auf. Ein Schlupfwespenweibchen kann 200-1000 Läuse mit Eiern belegen. |
In diesem Jahr flogen sie reichlich Meine Hoffnungen vom letzten Jahr haben sich erfüllt. Zu meiner großen Freude flogen in diesem Jahr, wenn auch spät, reichlich Schmetterlinge. Sie ließen lange auf sich warten. Die ersten, die ich zu Gesicht bekam, waren eine neue Entdeckung für mich. Auf unserer Exkursion Mitte Juni im Schmokbachtal bei Neddernhof bemerkte ich noch traurig, dass selbst in dem reich blühenden Kräutergarten der Familie Siemers keine Schmetterlinge zu sehen waren und in Nordrhein Westfalen, wo ich mich im Frühjahr längere Zeit aufhielt, schrieben die Zeitungen über das Ausbleiben der Falter. Zahlreich waren sie auch auf dem Otterberg, wo sie sich zusammen mit den Schachbrettfaltern (Melanargia galathea) und den großen Ochsenaugen (Maniola jurtina) auf den Blüten des Dostes versammelt hatten. Die Schachbrettfalter waren also auch wieder da, aber, wie im letzten Jahr, von mir nur auf dem Otterberg gesehen. Ebenfalls dort, aber im Waldbereich, flogen zwei Waldbrettspiele (Pararge aegeria), Augenfalter, die auch an lichten Stellen im Wald und an Waldrändern zu finden sind. Ein weiterer Höhepunkt war dann unsere Exkursion ins Kauers Wittmoor bei Wistedt, wo mir sehr schöne Paarungsaufnahmen von Braunen Feuerfaltern (Lycaena tityrus) gelangen. Leider bekamen wir dort den Lungenenzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon) nicht zu sehen, der sehr selten ist und dort noch die Lebensbedingungen vorfindet, die er zur Fortpflanzung braucht. Vielleicht habe ich ja Glück und sehe ihn im nächsten Jahr. Das waren für mich die Besonderheiten meines Schmetterlingssommers, dazu aber kamen die vielen Tagpfauenaugen (Inachis io) und Admirale (Vanessa atalanta), die besonders zur Zeit der Wasserdostblüte an allen Gräben und Teichen zahlreich zu beobachten waren. Auf den Magerwiesen tummelten sich Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas) und Kleine Perlmuttfalter (Issoria lathonia) und auch die Gärten bekamen viel Besuch, der Schmetterlingsflieder machte in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre. Bis zum Oktober drängelten sich die Tagpfauenaugen auf den Chrysanthemen im Garten. Doch dann kam der erste Frost und nun sind sie alle verschwunden, aber die Hoffnung bleibt auf ein weiteres gutes Schmetterlingsjahr mit vielleicht neuen Entdeckungen |
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Am Schmokbach und im Everstorfer Moor AKN-Exkursionen im Sommerhalbjahr 2009 Am 14.05.09 längs des Schmokbaches Am 16.08.09 durch das Große Everstorfer Moor bei Heidenau |
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Moorvernässung und Neuanlage von Wiesentümpeln Wieder 10 Tage mit dem Bagger unterwegs 1. Im Großen Everstorfer Moor 2. Weitere neue Tümpel in der Wümmeniederung Trotz der beachtlichen Zahl neu geschaffener Tümpel in aufgelassenen Grünlandflächen ist unser Beitrag nur eine kleine Wiedergutmachung. Die diesjährige Herbstaktion im Everstorfer Moor und in der Wümmeniederung ist ein weiteres gutes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Peter Seide vom NLWKN (Nieders. Landesamt für Wasser, Küstenschutz und Naturschutz) als Nachfolger von Bernhard Stutzmann, Armin Hirt von der Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg und dem AKN. Dieses fachlich und organisatorisch gut abgestimmte Miteinander ist ein Garant für die so wichtige Kontinuität im Bemühen um die Weiterentwicklung der Naturschutzgebiete in unserer Region. |
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Am Todtgraben: Ausweitung (vorn) eines bestehenden Kleintümpels (die Bucht am hinteren Rand der Wasserfläche) |
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Kinderexkursionen Auf den vielfachen Wunsch, etwas Naturkundliches für Kinder anzubieten, hat der AKN erstmals im abgelaufenen Jahr 2009 zwei Ausflüge, oder sollten wir lieber sagen „Naturerlebnistage", für Kinder und ihre Eltern angeboten! Aber nun der Reihe nach. Es wurden die unterschiedlichsten Wasserlebewesen gefangen: Wasserinsekten wie Wasserskorpione, Rückenschwimmer, Ruderwanzen, Wasserläufer, Eintagsfliegen-, Köcherfliegen-, Libellenlarven und Schwimmkäfer; dazu Schnecken, Wasserasseln, Egel, Flohkrebse, Frösche und Kaulquappen. Aber auch Fische gehörten zur „Beute": Neben Dreistacheligen Stichlingen wurden auch Bachschmerlen, Rotfedern und Bitterlinge gefunden. Besondere Faszination ging von den Laichballen der Wasserfrösche aus, in denen sich bereits Tausende von wimmelnden schwarzen Kaulquappen entwickelt hatten. In den Uferbereichen wurden Entdeckungen gemacht, die dann den Einsatz von Luftkeschern erforderten: Auch Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen, Käfer und Spinnen waren für die Kinder spannend, und sie hatten keine Scheu, diese Tiere anzufassen. Besonders erwähnenswert ist hier der Fund eines Lindenschwärmers, der in unserem Bereich recht selten ist (siehe gesonderten Bericht). Unsere Moorexkursion am 23. August begann recht abenteuerlich, ging es doch erst einmal auf verschlungenen Wegen in das immer ein wenig gruselig wirkende Moor und dann auch noch auf schwankendem, quatschnassem Untergrund quer durch dasselbe. Trotz der Gummistiefel gab es dabei den einen oder anderen nassen Fuß bzw. ein nasses Bein. Rückblickend haben wir den Eindruck gewonnen, dass unser Versuch, Exkursionen für Kinder und Eltern anzubieten, ein voller Erfolg geworden ist. Wir werden auch im nächsten Jahr wieder zwei Naturerlebnistage durchführen und würden uns freuen, wenn sich Interessierte rechtzeitig bei uns anmelden! |
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Eindrücke vom Tag an den Teichen - die Kinder sind mit Feuereifer dabei: - es wird gekeschert und die Fänge werden begutachtet; |
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Mit Kindern ins Moor Der Termin für die zweite „Entdeckungstour mit jungen Familien" stand fest bei uns im Terminkalender: Sonntag 23.08.2009, Treffen auf dem Parkplatz des Kaufhauses Bade in Tostedt. Wie schon bei der ersten Entdeckungstour strahlte auch zu diesem Termin wieder die Sonne, also optimale Bedingungen, um in einer kleinen Gruppe mit Erwachsenen und den Kindern in die Natur zu gehen. Schon beim Treffen auf den Parkplatz konnte man den Kindern die Vorfreude ansehen. Sie hatten sich für den Ausflug gut gerüstet: Sonnenhut, Gummistiefel, Verpflegung für ein kleines Picknick, alles wurde gleich stolz gezeigt. In einer kleinen Kolonnenfahrt ging es zum Großen Moor bei Wistedt. Die Einstiegstelle liegt auf der südlichen Seite des Moores zwischen Wistedt und Vaerloh. Auf einem kleinen Pfad im Gänsemarsch, bepackt mit allerlei Utensilien, wie Wasserkescher, Schmetterlingsnetzen, Aufbewahrungsbehältnissen sowie Bestimmungsbüchern, ging es hinein ins Moor. An dieser Stelle möchten wir den beiden Organisatoren, Uwe Quante und Henry Holst, ein großes Lob für die Vorbereitung und die interessante Gestaltung dieser wie auch schon der ersten Entdeckungstour aussprechen. Wir finden, es ist dem AKN gelungen, mit diesen interessant gestalteten Entdeckungstouren auch Familien mit Kindern anzusprechen und ihnen so einen kleinen Einblick zu vermitteln, womit sich der Verein beschäftigt. Wir sind gespannt, was es im nächsten Jahr zu entdecken und zu erkunden gibt. |
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Fotos unten: Kleine und große Forscher - spannende Untersuchungen im Moor |
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Aus für die Heidenauer Aue? Es hatte eigentlich alles sehr vielversprechend angefangen. Mit der im Jahr 2000 von der EU verabschiedeten Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) schienen die Zeiten des Raubbaus an unseren heimischen Gewässern der Vergangenheit anzugehören. Ziel der WRRL ist die Vermeidung einer weiteren Verschlechterung der Gewässer und die schrittweise Verbesserung der Gewässerqualität bis zum Erreichen eines definierten Zielzustands im Jahre 2015. Wie alle EU Richtlinien musste die WRRL erst in Nationales Recht umgesetzt werden, was mit der Einbindung ihrer Vorgaben in das Wasserhaushaltsgesetz (2002) und das Niedersächsische Wassergesetz (2004) geschah. Nun hätte es also losgehen können! Der EU Zeitplan sah vor, bis 2004 die Oberflächengewässer zu typisieren, zu Gebietseinheiten zusammenzufassen und Referenzzustände festzulegen, bis 2006 den Zustand der Gewässer zu ermitteln und bis 2009 sogenannte Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenpakete zu erstellen, anhand derer bis 2015 die Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dies alles sollte unter durchgehender Einbindung aller beteiligten Interessengruppen und der Öffentlichkeit geschehen. Das klang sehr vielversprechend und auch der AKN stand schon in den Startlöchern, konnten doch nun bereits angeschobene Projekte, wie z.B. die bereits abschnittweise begonnene Renaturierung der Heidenauer Aue, endlich vollständig umgesetzt werden. Nachdem die Diplomgeographin Kerstin Grabowski in ihrer Diplomarbeit 2004 über die Aue eine zusätzliche, fachkundige Auflistung der zu erfolgenden Sanierungsmaßnahmen lieferte, trafen sich 2006 der Landkreis Harburg (Abt. Boden-Luft-Wasser), die Gemeinde Heidenau, Anlieger und Öffentlichkeit, um das Konzept des Landkreises zu diskutieren. Leider wurde bereits hier deutlich, dass die ambitionierte Vision von sauberen, naturnahen Gewässern nicht von allen geteilt wird. Mit Argumenten wie „Heidenau säuft ab" konterkarierten Unterhaltungsverband und einige Landwirte die Pläne des Landkreises (siehe HAN, 17.06.2006). Dennoch musste es ja weitergehen, denn schließlich sah die WRRL ja klare Zielvorgaben vor, die definierte Ergebnisse bis 2015 einforderten. - Dachten wir! Denn: keine Richtlinie ohne Ausnahme! Das von Brüssel geforderte Ziel, für alle natürlichen Gewässer bis 2015 einen „guten ökologischen Zustand" zu erreichen, gilt nicht für „künstliche" Gewässer („artificial water bodies", kurz: AWB, z.B. Gräben und Kanäle) und für „erheblich veränderte Wasserkörper" (HMWB-Gewässer, „heavily modified water bodies"). Hier muss nur noch das „gute ökologische Potential" erreicht werden, welches mithin eine wesentlich niedrigere Qualitätsstufe aufweist. So kann in einem HMWB-Gewässer ein „mäßiger Gewässerzustand" schon dem „guten Potential" entsprechen. Diese Ausnahme macht insofern Sinn, als dass Kanäle oder kanalisierte, befestigte Fließgewässer/Schifffahrtsstraßen nicht nach den gleichen Kriterien bearbeitet werden können wie z.B. unsere Heidebäche. Hier ergibt sich auch die Ausnahme, die Zielerreichung auf 2021 bzw. 2027 zu verschieben. Außerdem kann man ein Gewässer auch als HMWB auszuweisen, wenn eine Überführung in den „guten ökologischen Zustand" mit signifikanten negativen Auswirkungen auf die Nutzung (z.B. Schifffahrt) verbunden wäre. Eine erste, nach eindeutigen wissenschaftlichen Kriterien erfolgte Einstufung der Gewässerzustände im Jahr 2004 ergab für Niedersachsen 56,2% natürliche, 20,6% künstliche (AWB) und 23,2% HMWB Gewässer. Unsere Aue wurde als natürliches Gewässer eingestuft. Offensichtlich stieß der Gedanke, bis 2015 über 50% der niedersächsischen Fließgewässer in den „guten natürlichen Zustand" zu versetzen, im Niedersächsischen Umweltministerium auf wenig Zuspruch, denn so etwas kostet Geld und Personal (welches gerade zuvor zusammengestrichen worden war). So wurde 2007, nicht nur in Niedersachsen, eine neue Bewertung vorgenommen und die Bewertungsgrundlage durch ein paar Zusätze „frisiert". Wurde nun in dem neuen Bewertungsbogen die Frage: „Erfolgte eine bedeutende, anthropogene Veränderung gegenüber dem Urzustand?" mit „Ja" beantwortet, galt das Gewässer als erheblich verändert (HMWB). So kam man auf eine neue Einschätzung: 15,5% Natürlich, 21% Künstlich, 61% HMWB. Die eindeutig als Ausnahmefall gedachte HMWB-Einstufung wurde somit zur Regel! Dass hier nun zu erreichende „gute ökologische Potential" konnte Niedersachsen bisher noch nicht einmal definieren (!) und schuf somit einen weiteren Winkelzug: Mangels Zieldefinition wurde beschlossen nur dort tätig zu werden, wo keine signifikante Nutzungseinschränkung mit irgendwelchen Verbesserungsmaßnahmen verbunden ist. Kurzerhand wurde nun jedwede menschliche Nutzung/Verbauung an einem solchen „erheblich veränderten" Gewässer als „signifikant" eingestuft, womit man erst einmal überhaupt nicht mehr tätig werden musste! Diese HMWB-Strategie ist so schäbig und beschämend, dass auf einer diesbezüglichen Veranstaltung in Brüssel dieser „Niedersächsische Sonderweg" von vielen Teilnehmern (selbst Landes- und Bundesbehörden) scharf kritisiert und zu rechtlichen Schritten geraten wurde! In diesem Jahr wurden nun die Entwürfe des Bewirtschaftungsplanes und des Maßnahmenprogramms (s.o.) seitens der Landesregierung vorgestellt. Sämtliche Naturschutzverbände kritisierten in ihren diesbezüglichen Stellungnahmen scharf diese Art „Weichkocherei" der Wasserrahmenrichtlinie. Darüber hinaus lässt die unkonkrete Beschreibung der geplanten Verbesserungsmaßnahmen offen, wann was an welchen Gewässern geschehen wird. Besonders absurd wird diese Posse, wenn bestimmte natürliche Fließgewässer sogar von der Landesregierung einerseits als naturnahe, für Umwelt und Tourismus wertvolle Flüsse offiziell angepriesen, andererseits jedoch nun als erheblich verändert (HMWB) eingestuft wurden. Im Bereich der Oste und ihrer Nebengewässer (z.B. die Heidenauer Aue), immerhin einer der lachsreichsten Flüsse Deutschlands, wurden somit aus 15% HMWB-Gewässern 75% HMWB-Gewässer und der „gute Zustand" muss nun nur noch an 1,5% des Flusssystems erreicht werden! Mit dieser Problematik beschäftigte sich auch der Landtagsabgeordnete Christian Meyer (GRÜNE) in einer kleinen Anfrage an den Landtag [1]. Die Antwort der Landesregierung lässt auch hier keine Zweifel aufkommen: es geht um die Nutzung der Gewässer - egal in welcher Form - die Vorrang hat vor dem Naturschutz. Hier wird der Bock zum Gärtner gemacht: so war die WRRL aber nicht gemeint! Dass wirklich nachhaltige Gewässerrenaturierung und Gewässernutzung sich keinesfalls ausschließen, ja sogar Hand in Hand gehen müssen, haben bereits viele Menschen, ob Landwirte, Unterhaltungsverbände und Naturschützer, begriffen und, ganz im Sinne der EU-WRRL erfolgreich vorgemacht. Nur schade, dass unsere Landesregierung hier wieder einmal denjenigen Rückhalt gibt, die dem Naturschutz immer noch mit Misstrauen und Argwohn entgegentreten. Aber Europas langer Arm reicht auch bis nach Niedersachsen und das letzte Wort ist hier noch nicht gesprochen! Wie sieht also die Zukunft der Heidenauer Aue aus? Als HMWB-Gewässer deklariert braucht an der Aue nun erst einmal nichts weiter zu geschehen. So wurde es uns im Juni bei unserem diesjährigen Treffen der Naturschutzverbände mit dem Landkreis Harburg von offizieller Seite unverblümt mitgeteilt. Tätig wird man also nicht dort, wo es nötig ist, sondern, wenn überhaupt, an fast unveränderten Fließgewässern ohne Nutzungsbeeinflussung (in Niedersachsen nur noch 15% der Gewässer). Aus unserer Sicht völlig inakzeptabel! Das heißt für den Naturschutz wieder einmal: Dranbleiben, Druck machen und einen langen Atem haben (s. Everstorfer Moor)! |
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Abbildungen aus: http://www.wrrl-kommunal.de/bilder/ |
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Zwei interessante Nachweise Es war schon eine Überraschung, als Peter Büsing während des Naturerlebnistages im Mai mit seiner „Beute" im Kescher zu unserem Lager an den Dittmer Teichen zurückkam: Seine Enkel und er hatten einen großen grünen Schmetterling gefangen, der mir nicht bekannt war. Ich konnte ihn zwar aufgrund seiner Form als Schwärmer ansprechen, doch bei der Art musste ich passen. Nachdem einige Fotos gemacht waren, wurde er wieder freigelassen – die genaue Artbestimmung sollte anhand der Fotos zu Hause möglich sein. Schwärmer sind schnittige Flieger. Sie besitzen meist einen langen Saugrüssel, mit dem sie Nektar aus Blüten saugen. Häufig fliegen sie dabei im Schwirrflug schnell von Blüte zu Blüte und verharren beim Saugen im Flug, ähnlich wie Kolibris. Manche Arten können sogar rückwärts fliegen. Die Färbung des Lindenschwärmers ist sehr variabel und auch Männchen und Weibchen unterscheiden sich. Die Grundfarbe der Tiere ist fuchsrot, braun, grau, gelb oder grün, so wie bei unserem Exemplar. Die Musterung der Flügel ist ebenfalls variabel: Die breite, über den Vorderflügel laufende dunkle Binde kann durchgezogen oder unterbrochen sein. Der Lindenschwärmer ist mit seinen verschiedenen moosgrünen oder auch rosa Farbtönen ein Juwel unter den Faltern. Wir haben in den letzten Heften mehrfach von Insektenarten berichtet, die ihren Lebensraum von Süden nach Norden ausdehnen, ursprünglich in Südeuropa oder in Süddeutschland heimisch waren, neuerdings aber zunehmend auch bei uns in Niedersachsen anzutreffen sind. Beobachtungen dieser Art können als Belege für eine Klimaveränderung, verursacht durch den Treibhauseffekt, angesehen werden. Im Folgenden möchte ich eine weitere Entdeckung schildern, die dieses Bild bestätigt. Im August war ich auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände östlich von Schneverdingen unterwegs, um die Blauflügelige Ödlandschrecke, eine seltene Heuschrecke mit blauen Hinterflügeln, sowie den unscheinbaren Moorbärlapp zu fotografieren. Die strukturreichen Heide- und Waldflächen gehören jetzt zum Naturpark Lüneburger Heide und werden im Sinne der Entwicklung und Erhaltung durch Abplaggen, Entkusseln und Beweiden gepflegt. Tatsächlich gelang es, den Schmetterling zu bestimmen: ich hatte eine Berghexe (Chazara briseis) beobachtet, eine mir unbekannte Tagschmetterlingsart. In der Roten Liste der in Niedersachsen gefährdeten Großschmetterlinge von 2004 wird sie als „nicht bodenständiger gebietsfremder Wanderfalter" aufgeführt und als „vom Aussterben bedroht" eingestuft; benannt wird der Falter dort als Blaugras-Augenfalter. |
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Schwerpunkt Grünland Trotz mangelnder Niederschläge im Sommerhalbjahr 2009 – das Gras auf den vom AKN betreuten großen und kleinen Grünlandflächen wuchs dennoch kräftig.
Vor ähnlichen Problemen stehen wir auch immer wieder auf Teilarealen unserer Pachtflächen am Dössel bei Kakenstorf. In einer größeren Aktion konnten wir mit Matthias Kessler von Hof Quellen auf den ehemaligen Hamper-Flächen in der Wümmeniederung lästige und vor allem für das Vieh und Wild gefährliche Altzaunreste entfernen. So entstehen dort große Weideflächeneinheiten für eine extensive Umtriebbeweidung. Dabei wechselt die Rinderherde etwa alle 2-3 Monate von einer der drei Großflächen zur anderen. Diese extensive Nutzung fördert die Vielfalt der Vegetation in besonderem Maße, weil jede der Teilflächen auch längere Ruhephasen hat ohne Rinder. Letztlich gehörte dann auch ein dreimaliger Einsatz an der Heidenauer Aue zur Bekämpfung des Riesen-Bärenklaus zur Grünlandpflege dazu. Dieser hartnäckige und gesundheitsgefährdende Neubürger hatte sich dort in einem entlegenen Winkel einer Mähwiese der Edmund-Siemers-Stiftung mit rund hundert stattlichen Exemplaren hochgemogelt. Seine Bekämpfung erfordert stringentes Handeln: Bei all’ diesen Aktionen zwischen Juli und Ende Oktober war die „Rentner Band" maßgeblich beteiligt. An Samstagen auch weitere AKN-Mitglieder. Um im Bild der „Rentner-Band" zu bleiben seien an dieser Stelle noch folgende Details zur Besetzung der „Band" festgehalten. Karsten Müllers Ausscheiden aus unserem Wirkungskreis machte den Bau eines wetterfesten Unterstandes für unseren Balkenmäher und Anhänger, aber auch für die Materialien der Krötenzäune vom Knick und Otterberg nötig. In Anlehnung an eine Scheune bei Claus Bohling wurde diese Arbeit inzwischen weitgehend fertiggestellt. Ein wichtiger Satz noch zum Schluss: Wenn von euch noch jemand Zeit und Lust hat, in dieser Gruppe mitzuarbeiten, so ist er oder sie herzlich dazu eingeladen und möge sich bitte bei einem der Vorstandsmitglieder melden!
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Jakobs-Kreuzkraut und Karminbär Im vergangenen Jahr ist in der Presse mehrfach von Gefahren berichtet worden, die von einer gelb blühenden Pflanze ausgehen, ja sogar Vergiftungen bei Pferden und Kühen seien aufgetreten. Die Rede ist vom Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea), auch Jakobs-Greiskraut genannt, das sich rapide ausgebreitet hat und wegen seiner Giftigkeit eine ernste Gefährdung für das Weidevieh darstellt. Es wurden Schlagzeilen geprägt wie: „Killerpflanze Jakobskreuzkraut verbreitet sich." Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr nur Grundblätter ausbildet. Eine aufrechte Sprossachse mit Blütenständen entwickelt sich erst im zweiten Jahr. Die Art wächst an Feld- und Wegrändern, auf nicht zu nassen Wiesen, Weiden, Brachen, Magerrasen und Grasfluren. Sie gehört im Gegensatz zu anderen Problempflanzen (Riesenbärenklau, Japanisches Springkraut, Ambrosia) zur einheimischen, bodenständigen Flora. Die Bestände haben sich allerdings in den letzten Jahren verdichtet und ausgebreitet. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Neben der Flächenstilllegung und Extensivierung spielen sicher auch die ansteigenden Temperaturen und die praktizierte Weideform eine Rolle: Das Vieh lässt in der Regel beim Weiden die bitteren Pflanzen stehen, so dass diese zum Aussamen gelangen. Insbesondere auf Pferdeweiden, aber auch auf intensiv genutzten Rinderweiden, finden die Samen dann ausreichend unbewachsenen Boden, auf dem sie keimen können. Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme in der Landwirtschaft muss die Samenbildung der Pflanze auf genutzten Flächen verhindert werden. Das bedeutet, dass auf Weideflächen durch eine Nachmahd die nicht abgefressenen Pflanzen vor der Samenbildung entfernt werden. Bei Auftreten von Einzelpflanzen ist die Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen die sicherste und wirksamste Methode. Das Jakobs-Kreuzkraut kann leicht mit zwei anderen Arten der Gattung Senecio verwechselt werden. Das Frühlings-Kreuzkraut (S. vernalis) hat ähnliche Standortansprüche wie sein bekannter Verwandter, bleibt jedoch kleiner und ist filzig-weiß behaart; es blüht bereits ab Mai. Allerdings enthält auch das Frühlings-Kreuzkraut die gleichen Alkaloide und ist somit genauso giftig wie das Jakobs-Kreuzkraut. Kaum giftig ist das Wasser-Kreuzkraut (S. aquaticus), das ähnlich groß wird und gleichzeitig blüht wie das Jakobs-Kreuzkraut. Es lässt sich an den weniger geteilten Blättern und vor allem am Vorkommen auf Feucht- und Nasswiesen erkennen, die vom Jakobs-Kreuzkraut gemieden werden. Die giftigen Kreuzkräuter werden nicht von allen Tieren gemieden; es gibt Spezialisten, die nicht nur die Senecio-Arten als Futterpflanzen verwenden, sondern sich sogar das Gift als Schutz vor Feinden zu Nutze machen. Im späten Frühling kann man auffallend gelb-schwarz gestreifte Raupen am Jakobs-Kreuzkraut beobachten. Es sind die Raupen des Karminbären (Tyria jacobaeae), auch Blutbär oder Jakobskrautbär genannt, einer Schmetterlingsart, die sich auf Kreuzkräuter spezialisiert hat. Die Raupen werden durch das aufgenommene Gift für Fressfeinde ungenießbar. Dies demonstrieren sie durch ihre auffällige Warntracht, die den Fressfeinden signalisiert: „Lass mich in Ruhe, ich schmecke schlecht oder bin giftig!" Es hat sich als Selektionsvorteil erwiesen, auffällig gefärbt zu sein, denn durch eine Warntracht wird vermieden, dass z.B. Vögel eine ungenießbare Beute töten. Interessant ist, dass die schwarz-gelbe Färbung anscheinend eine universelle Warntracht darstellt; man findet sie auch bei anderen wehrhaften Insekten wie den Wespen und Hornissen. Wie vielfältig die Natur ist, zeigt das Auftreten von Nachahmern, die sich die Signalwirkung zu Nutze machen, ohne jedoch selbst wehrhaft zu sein: Schwebfliegen und Hornissenschwärmer, ein harmloser Schmetterling, täuschen eine Wehrhaftigkeit durch ihre Färbung vor und fahren gut damit: Sogar Menschen meiden die Tiere. |
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Ein rabenschwarzer Traum Neulich – verletzungsbedingt zu ausgedehntem ruhigen Sitzen verurteilt – war ich nach längerem Lesen in meinem Sessel tief eingeschlafen und hatte einen seltsamen Traum: Da war mir ein Papier irgendwie zugeflogen, mit verschlüsselter Schrift auf den ersten Blick. Ganz dicht vor die Augen gehalten wurde die Schrift plötzlich lesbar, und ich las eine befremdliche Überschrift: Ich las Satz für Satz und war total erstaunt und beunruhigt über den Inhalt. Dabei lief ich aufgeregt an einem mir völlig unbekannten Ort hin und her, die Leute auf den bedruckten Zettel hinweisend, aber niemand hörte mir zu. Da stand:
Plötzlich saß ich – ruckartig erwachend – senkrecht in meinem Sessel und blickte mich erschrocken um. Erleichtert erkannte ich, dass ich das eben Gelesene nur geträumt hatte. Irgendwie drängt es mich aber, diesen rabenschwarzen Traum hier einmal mitzuteilen, natürlich nicht ohne den folgenden wichtigen Satz: Schließlich sind unsere Erfahrungen hier vor Ort doch ausgesprochen positiv. Oder? Um (positive) Meldungen in dieser Sache bittet |
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Gruß nach Schleswig-Holstein Karsten Müller hat uns verlassen. Aus Liebe. Eine alte Liebe zog ihn nach Schleswig-Holstein, und natürlich freuen wir uns von ganzem Herzen mit ihm. Soweit die gute Nachricht. Lieber Karsten, Es war zwischen 1985 und 87, als hier in der Samtgemeinde Tostedt aus Einzelkämpfern und aktiven Kleingruppen in Sachen Naturschutz die erste handlungsfähige Sechsergruppierung sich zusammenfand unter dem Namen „Arbeitskreis Naturschutz i. d. SG Tostedt". Du gehörst von Anfang an dazu und zeigtest dich von Beginn an als kämpferischer Aktivist und kenntnisreicher Naturbeobachter. Es gab in unserer Region so manche überregionale Bedrohung von Natur und Landschaft hier vor unserer Tür: Der geplante Bau eines Nato-depots, zuerst in der Wümmeniederung, dann nach unseren Protesten bei Wistedt und schließlich an der Aue bei Vaerloh. Du wurdest unser 2. stellvertretender Vorsitzender, immer bei den Sitzungen dabei, immer bereit, Aufgaben zu übernehmen. Der AKN ohne Karsten Müller? Wie wird das gehen? Viele wunderschöne Naturflecken mit ihren Pflanzen und Tieren in unserer Samtgemeinde bedanken sich still bei dir für deinen Einsatz, der AKN als Ganzes auch und natürlich alle hier, die dich kennen – und nicht zuletzt |
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Hans-Edmund Siemers zum Gedenken Am 14. Juli 2009 verstarb im 90. Lebensjahr Hans-Edmund Siemers vom Neddernhof an der Este. Hans-Edmund Siemers führte nach 1945 die von seinem Großvater Edmund J.A. Siemers 1911 gegründete Familienstiftung als Geschäftsführer im Sinne gemeinnützigen Engagements weiter. Durch sein eigenes 1946 gegründetes „Wohnungsbauunternehmen Siemers" war er am Wiederaufbau Hamburgs beteiligt, im Besonderen durch die Errichtung sozialen Wohnungsbaus und preisgünstiger Eigenheime. In diesem Zusammenhang entstanden Kindertagesstätten, Altenheime und kreative Bauspielplätze und andere Freizeiteinrichtungen, insbesondere für sozial gefährdete Jugendliche. In oft großzügigen Gartenanlagen wurden außerdem Skulpturen zeitgenössischer Künstler geschaffen. 1995 überführte Hans-Edmund Siemers die von seinem Großvater 1911 gegründete Familienstiftung in die gemeinnützige Edmund-Siemers-Stiftung mit Sitz in Hamburg. Gemeinnutz geht vor Eigennutz – wie ein roter Faden zieht sich dieses Leitmotiv durch das Leben von Hans-Edmund Siemers. Seit 1970 auf dem Neddernhof zu Hause, widmete sich Hans-Edmund Siemers an diesem landschaftlich so schönen reichhaltigen Fleckchen Erde schon seit Ende der 80er Jahre mit wachsender Energie der ökologischen Umgestaltung des Gestütgeländes an der Este. Meine ersten Begegnungen mit Hans-Edmund Siemers fallen in das Jahr 1990. Mit seinem Wissensdurst in Sachen Natur auf dem Neddernhof und seinem projektbezogenen Gestaltungsdrang war er für mich, der ihn seitdem in vielen Fragen der Biotop- und Landschaftsgestaltung beraten durfte, ein stets offener, liebenswerter, humorvoller und immer auch positiv-fordernder Gesprächspartner. Dabei war er von Anfang an ein großzügiger Förderer von in sich stimmigen, zukunftsweisenden Naturschutzprojekten in unserer Samtgemeinde. Der Name dieses Projektes ist dabei Programm: Die Vernetzung der beiden großen Fluss- und Auensysteme Elbe und Weser über die Heideflüsse Este, Oste und Wümme, deren Oberläufe sich im Raum Welle – Kampen – Otter ganz nahe sind. Das kleine Schmokbachtal, in dem der Neddernhof liegt, bot sich mit seinem Wasserreichtum geradezu an, Ausgangspunkt für eine schrittweise Verbesserung der Lebensraumqualitäten für Pflanzen und Tiere in der Este selbst und in der Este-Aue zu werden. So saß Hans-Edmund Siemers mit den Möglichkeiten seiner Stiftung zur Förderung des Natur- und Landschaftsschutzes auf dem Neddernhof mittendrin im Handlungsraum – ein wahrlich glücklicher und zukunftsweisender Umstand. Zahlreiche Flächenankäufe wurden in unserer Region für den Biotop- und Artenschutz durch die Edmund-Siemers-Stiftung nach 1995 möglich. Diese Flächen sind allesamt durch ihre strategische Lage und ihre reiche Naturausstattung tragfähige Pfunde, in denen die Natur wuchern kann – im besten Sinne. Ob im Schmokbachtal an der Este, am Sprötzer Bach, im Knickwald oder auch an der Heidenauer Aue – alle diese wertvollen Flächen mit ihren hohen verschiedenartigen Naturpotentialen tragen den Namen der Edmund-Siemers-Stiftung und sind damit zugleich das Vermächtnis von Hans-Edmund Siemers, das es in seinem Sinne weiterzuentwickeln gilt. Und das heißt in unserer Kulturlandschaft: So wenig Einflussnahme durch den Menschen wie möglich, soviel Eigendynamik der Natur wie vertretbar in der konkreten Situation. Es war dieses Miteinander von Kunst und Natur, das Hand-Edmund Siemers und seine Familie mit Gründung des Landschaftsparks begeisterte und antrieb. Hans-Edmund Siemers hat die Verantwortung für die Fortsetzung der Arbeit im Landschaftspark Schmokbachtal im Sinne der Stiftung in die Hände seiner Tochter Anna Siemers gelegt. Sie lebt auf dem Neddernhof und führt dort ein kleines Gestüt mit Islandponys. Der Arbeitskreis Naturschutz wird in enger Abstimmung mit der Edmund-Siemers-Stiftung seine Ideen und seine Arbeitskraft einbringen. Ich erinnere mich dankbar der vielen Begegnungen mit Hans-Edmund Siemers. |
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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2009 Begehungen, Bereisungen, Treffen, Sitzungen, Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Mi. 13.05.09: | Kontrolle der Dallmann-Fläche, Wistedter Berg-Weide, Dittmer-Teiche (Mähtermine), |
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Do. 14.05.09: |
Kontrolle der Loki-Schmidt-Stiftungsfläche an der Fuhlau, |
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So. 17.05.09: | Kinder-Exkursion an die Dittmer-Teiche, | |
Do. 28.05.09: | Donnerstag-Exkursion (Hillenbarg=Nabu-Fläche in Kakenstorf), | |
Sa. 30.05.09: | Kontrolle Todtgraben; Dokumentation, | |
Mo.01.06.09: | Begehung Griesen Bült/ Wümmeniederung, Grobplanung für Beweidungsprojekt, | |
Di. 02.06.09: | Rentner-Band: Mahd der Quellbachränder am Wistedter Berg, | |
Mi. 03.06.09: |
Beratungen mit Herrn Siemers auf dem Neddernhof, |
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Mi. 10.06.09: | Rentner-Band: Mahd der Schmokbachränder, Neddernhof, | |
Fr. 12.06.09: | Treffen am Fichtenwald im NSG Kauers Wittmoor mit Armin Hirt, Ingo Wolde, Nicola Matthies (FBG) zwecks Fälltermin dieses bio-topfremden Waldstücks, | |
Sa. 14.06.09: |
AKN-Exkursion: Führung durch das Neddernhofgelände/Schmok-bachtal, |
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Mi. 17.06.09: | Rentner-Band: Dammbau an der Trelder Moorkoppel, | |
Sa. 20.06.09: |
Zäunung einer Pachtweide, Wistedt, |
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Do. 25.06.09: | Rentner-Band: Riesenbärenklau I (Mähen an der Aue), | |
Do. 25.06.09: |
Donnerstag-Exkursion ins Todtschlatt, |
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Mi. 08.07.09: | Rentner-Band: Gezielte Mahd des Stumpfblättrigen Ampfers, Schmokbach, | |
Do. 09.07.09: |
Rentner-Band: E-Zaunerneuerungsarbeiten auf der Dallman- und auf der Lungenenzian-Weide, |
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Do. 09.07.09: | Donnerstag-Exkursion, Außenbereiche der Todtglüsinger Deponie, | |
Di. 14.07.09: |
Rentner-Band: Mahd der Wege an den Dittmer-Teichen, |
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Do. 16.07.09: | Rentner-Band: Riesenbärenklaubeseitigung II/ Heidenauer Aue, | |
Mo. 20.07.09: | Wistedter Berg: Mahd mit Traktor und Kreiselmäher, | |
Di. 21.07.09: | Rentner-Band: Wistedter Berg: Mahd in den nassen Bereichen mit Balkenmäher und Motorsense, | |
Mi. 29.07.09: | Zaunreparaturen/-ergänzungen/Wistedt, | |
Do. 30.07.09: | Donnerstag-Exkursion, Kauers Wittmoor, |
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Sa. 01.08.09: |
Weidenzaunbau/Wistedt, |
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Mo. 03.08.09: | Mähen Ostewiesen | |
Di. 04.08.09: | Mähen Ostewiesen | |
Do. 06.08.09: | Heuwenden am Dössel | |
Fr. 07.08.09: | Heu-Schwaden Wistedter Berg | |
Do. 13.08.09: | Gruppe Handeloh: Gezielte Mahd von Rainfarn am HandeloherFriedhof, | |
So. 16.08.09: | AKN-Exkursion ins Everstorfer Moor, | |
Di. 18.08.09: | Rentner-Band: Pflege der Obstbaum-Pflanzscheiben, | |
So. 20.08.09: | Rentner-Band: Riesenbärenklaubeseitigung III und Mähgutbeseitigung am Wistedter Berg, | |
So. 23.08.09: |
Kinder-Exkursion ins Große Moor, |
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Do. 27.08.09: | Rentner-Band: Ergänzungen zum Weidezaunbau, Wistedt, | |
Di. 08.09.09: | Treffen und Vorbesprechung mit Matthias Kessler i. d. Wümmeniederung | |
Do. 17.09.09: | Rentner-Band: Beseitigung von Altzäunen auf ehemaligen Hamper-Flächen (jetzt Matthias Kessler) in der Wümmeniederung, | |
Fr. 18.09.09: | Prüfung der Eignung von Flächen am Todtgraben für neue Tümpelanlagen mit Armin Hirt (Ldkr.) und Peter Seide (NLWKN), | |
Di. 22.09.09: | Betreuung der Teichrenaturierung bei Fam. Böhmker, Welle, mit Günther Rathjen (Pankop), | |
Do. 24.09.09: | Rentner-Band: Mahd der Poppenwischen und Vorbereitungen zum Bau eines Unterstandes für den Balkenmäher bei Claus Bohling, | |
Do. 01.10.09: | Rentner-Band: Mahd am Schmokbach, Besuch der IGN-Veranstaltung in Hanstedt: Grundwasserentnahme Nordheide | |
Di. 06.10.09: | Begehung der Eigentumsflächen der Loki-Schmidt-Stiftung mit Vertretern der Stiftung, | |
Do. 08.10.09: | Besichtigung/Bewertung von Nistkästen der Pfadfinderjugend in Tostedt mit ihrem Leiter Herrn Wacker, | |
Mo.12.10.+Di. 13.10.09: |
Betreuung der Baggerarbeiten zur Wiedervernässung im Everstorfer Moor, |
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Mi.14.10.bis Fr. 23.10.09: |
Betreuung des Tümpelbaus durch die Firma Pankop entlang des Todtgrabens |
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Sa. 17.10.09: |
Bau des Unterstandes bei Claus Bohling, |
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Mo.26.10.09: | Begehung und Erstellung eines groben Entwicklungsplans für die Edmund-Siemers-Stiftungsflächen am Spötzer Bach, | |
Di. 27.10.09: | Ortsbegehung mit Herrn Busch, Todtglüsingen, zwecks Abstimmung von Pflegemaßnahmen auf seinem Grundstück im Todtschlatt | |
Di. 27.10.09: | Treffen der Arbeitsgruppe Handeloh des AKN, | |
Mi.28.10.09: |
Abstimmungsgespräch mit Frau Siemers und Renate Prior über Maßnahmen auf dem Gelände des Landschaftsparks Schmokbachtal, |
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Do.29.10.09: | Rentner-Band: Räumung des Mähgutes am Schmokbach I, | |
Sa. 31.10.09: | Begehung der Loki-Schmidt-Stiftungsflächen an der Fuhlau mit Gerd Schröder (AKN) zwecks Pflegemaßnahmen, | |
Do.05.11.09: | Abtransport des Mähgutes am Schmokbach II und Entfernung von Jung- fichten im Erlen-Birken-Bruchwald am Schmokbach mit der Rentner-Band, | |
Di.10.11. + Mi.11.11.09: |
Abschieben der Humusdecke auf ausgesuchten Teilflächen der Sandmagerrasen am Hillenbarg (Nabu) bei Kakenstorf und am Handeloher Friedhof (AKN/Nabu) nach gemeinsamer Planung mit Nabu Buchholz. |
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