Mitteilungsblatt des AKN Nr.12 (2/00) |
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Inhalt In eigener Sache AKN-Splitter, Wichtiges - kurz berichtet Naturschutzobjekte des Jahres 2000 Das Fischteich-Areal im Oste-Quellgebiet Der Gewässerentwicklungsplan Wümme Die Exkursionen des AKN im Jahre 2000 Meine Schwalben im Sommer 2000 Windkraft-Anlagen bei Wistedt Dorfentwicklung Handeloh §29-Verbände Krötenzaun Holmer Teiche (Frühjahr 2000) Der Wasserschlauch Die Ameisenjungfer und ihre Larve Aktivitäten des AKN im Sommer 2000 |
Naturschutz in der SG Tostedt
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Liebe Mitglieder und Freunde des AKN,
in den letzten Tagen und Wochen gab es viele negative Schlagzeilen zumThema Umwelt. So konnte man lesen: „Klimakonferenz in Den Haag gescheitert", „Klimakatastrophen nehmen zu", „Jahrhundertüberschwemmungen in Italien", „BSE jetzt auch in Deutschland" usw. Man macht sich dabei seine eigenen Gedanken. So ist es mir unverständlich, dass die USA, diese reiche Industrienation mit dem größten Energieverbrauch der Welt, angesichts der immer klarer werdenden Klimaveränderungen und ihrer bedrohlichen Auswirkungen, keine Zugeständnisse bezüglich einer Senkung ihres Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes machen. Es wird um Auswege geschachert: ein Teil der Schadstoff-Emissionen soll mit so genannten natürlichen CO2-Senkern, wie Felder und Wälder, aufgerechnet werden (was fachlich unsinnig ist, da die Pflanzen das aufgenommene Kohlenstoffdioxid beim Verbrennen oder Verrotten wieder freisetzen), und noch schlimmer: CO2-Kontingente werden von anderen Ländern gekauft (z.B. von Russland, das wegen des Zusammenbruchs der Wirtschaft die Verpflichtung zur Senkung des CO2-Ausstoßes übertroffen hat). Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, |
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AKN-Splitter - Wichtiges, kurz berichtet
Herzlichen Dank ! Viele Helfer Homepage des AKN: Flächensicherung Spende AKN in Projekten aktiv: Beringung des Kranichs |
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Naturschutzobjekte de Jahres 2000 Für 2000 wurden als Objekte des Jahres erklärt:
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Blitzende Flügel, üppiges Grün und viel Wasser
Das Fischteich-Areal im Oste-Quellgebiet Durch Zufall hat sich die Möglichkeit für den AKN ergeben, eine recht umfangreiche Teichanlage in der Region Schillingsbostel anzupachten. Es handelt sich hierbei um einen Teichkomplex von zur Zeit sieben mit Wasser gefüllten und drei Teichen, welche Wasser führen könnten. Der letzte Pächter hat diese Anlage seit einigen Jahren nicht mehr intensiv für die Fischzucht verwandt. Daraus ergibt sich, dass diese Teiche einen relativ schlechten Zustand aufweisen im Sinne der Fischzucht. Für den Naturschutz aber ist der jetzige Zustand für eine weitere Entwicklung zu größtmöglicher ökologischer Vielfalt vielversprechend. Das Teichsystem weist bereits heute eine große Artenvielfalt auf (siehe weiter unten). Vorrangiges Ziel soll daher sein, diese zu erhalten bzw. langfristig zu stärken und zu steigern. Ein weiteres Ziel wird es sein, in einigen Teichen Fische auszusetzen. Die Arten und die Anzahl der Fische sollen so ausgewogen sein, daß sich der Bestand selbst regeln wird. Regulierende Eingriffe sollen dabei möglichst vermieden werden. Die ersten Arbeitseinsätze werden folgende Maßnahmen beinhalten: Freistellung einiger Teiche von Jungerlenaufwuchs, Instandsetzung der Mönche, Kontrolle der Wasserführung zwischen den Teichen, Anstauung der Teiche auf eine für die Tiere auch im Winter günstige Höhe, so daß z.B. die Überwinterung von Larven möglich ist. Bisher wurden die Teiche im Herbst abgelassen. Bei einem Besuch Anfang Juni und bei zwei Begehungen im August wurden ca. 40 Blütenpflanzenarten bestimmt, 12 Libellenarten bei Jagdflug, Balzflug, bei Paarung und Eiablage beobachtet. Artenlisten 1.Libellen 2. Heuschrecken · Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) 3.Schmetterlinge · Großer Kohlweißling (Pieris brassicae) An den dünnschlammigen Rändern des Quellbächleins auf einem der Teichböden konnten zahlreiche Wasserskorpione beobachtet werden. Weiter wurden Steinfliegen, Schlittschuhläufer (Wasserläufer) und Taumelkäfer gesehen. |
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Auch der scheue Kleinspecht bewohnt das Teichgelände |
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Der Grasfrosch |
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Der Gewässerentwicklungsplan Wümme | ||
Der GEPL wurde der Öffentlichkeit vorgestellt
Nach ca 2-jähriger Beratungsarbeit, begleitet durch zahlreiche Ortsbesichtigungen/-Begehungen und eine differenzierte Kartierung des Istzustands des Bachlaufes und seiner unmittelbar angrenzenden Aue, wurde der Gewässer-entlicklungsplan (GEPL) Obere Wümme am 11.10.00 in Schneverdingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Arbeitskreis für die Erarbeitung des GEPL Obere Wümme setzte sich aus Mitgliedern zahlreicher Organisationen, Behörden und Verbände zusammen. Neben den oben genannten Institutionen waren u.a. vertreten * das Niedersächsische Landesamt für Ökologie (NLÖ), Als BUND-Mitglied saß auch der AKN in der Person des Unterzeichners in diesem Arbeitskreis, einmal auch vertreten durch Vilmut Brock. Für uns war dieses Mitwirken eine wertvolle Erfahrung, die zugleich eine wichtige Basis darstellt für unsere weitere Arbeit im Bereich der Wümmeniederung. Sie ist schließlich ein markantes Landschaftselement im Süden unserer Samtgemeinde und Lebensader eines großen langgestreckten Naturschutzgebietes. Es geht um
Durch die Vielzahl der genannten Maßnahmen können die Hauptziele dann schrittweise erreicht werden. Natürlich wird noch viel Wasser die Wümme herunterfließen, bevor ........; die Chancen für ein substantielles Vorankommen sind aber mit dieser Bestandsaufnahme und dem abgeleiteten Maßnahmenkatalog erheblich gewachsen. Sie sind zudem deshalb so vielversprechend, weil die Siemersstiftung mit hoher sachlicher Kompetenz in der Person von Dr. Tent und mit kräftigem finanziellem Engagement das Este- Wümme-Projekt vorantreiben wird. Der GEPLWümme kann bei R. Kempe n.V. eingesehen bzw. ausgeliehen werden ! |
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In Wald und Moor
Die Exkursionen des AKN im Jahre 2000 I. Exkursion in den Staatsforst Lohbergen Am 18. 6. 2000 begrüßte Herr Miersch gegenüber dem Waldheim Lohbergen an der B 3 mehr als ein Dutzend Mitglieder und Gäste des AKN, die unter der Führung des Revierförsters und AKN-Mitgliedes Herrn Gerhard Netzel das Ökosystem Wald besser kennen und verstehen lernen wollten.
Ziel der naturnahen Waldbewirtschaftung ist die gleichrangige Berücksichtigung der Nutz-, Schutz und Erholungsfunktion des Waldes. Einen völlig anderen Waldtyp sahen wir im Auebereich des Heideflusses Este. Hier hat der Naturschutzgedanke Vorrang. Nach Entfernen von Sitkafichten soll die flussnahe Fläche sich selbst überlassen bleiben, damit sich natürliche, d. h. standortgerechte Pflanzengesellschaften (Erlen am Ufer, Birkenbruchwald mit Torfmoosen) entwickeln können. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Exkursion durch die fachkundigen Erklärungen von Herrn Netzel sehr interessant war und sein Angebot, zu einem späteren Zeitpunkt andere Waldstandorte vorzustellen, fand eine positive Resonanz. Recht herzlichen Dank! II. Exkursion ins Evestorfer Moor Bei relativ ungünstiger Witterung konnte Herr Kempe am 3. September 2000 in Heidenau 18 Personen begrüßen, um das benachbarte Naturschutzgebiet Evestorfer Moor zu erwandern. Durch die vielen Arbeitseinsätze des AKN in den letzten Jahren waren den meisten Teilnehmern verschiedene Teilbereiche bereits bekannt. Heute galt es aber wichtige ökologische Zusammenhänge darzustellen, anstehende Fragen zu beantworten und die Auswirkungen der Aktivitäten zu begutachten. An einem anderen Haltepunkt wurde eine große entkusselte Fläche mit "savannenartigem" Charakter vorgestellt. Auf diesem - überwiegend mit Pfeifengras und eingestreute kleinen Heideflächen bestandenem -Areal lebt die Sumpfohreule, auch der Raubwürger und Kraniche wurden hier beobachtet. Aufmerksame Exkursionsteilnehmer erblickten auf einem Wiesengelände nahe dem NSG ein Kranichelternpaar mit Jungem. Auf dem weiteren Wege trafen wir auf ein vermutlich vom Wespenbussard ausgenommenes Wespennest, welches sich in einem Moordamm befand. Der Wespenbussard (Pernis apivorus) scharrt mit seinen Fängen den Eingang zu den Waben frei, um die Larven als Nahrung für sich und seine Jungen zu bekommen. Dank seines dichten Federkleides und der Hornplättchen auf seinen Läufen und Zehen können ihm die sich zur Wehr setzenden Wespen oder Hummeln wenig anhaben. Weil dieser Greifvogel zuweilen mit dem häufiger vorkommenden Mäusebussard (Buteo buteo) verwechselt wird, folgende Kurzbeschreibung: Die positiven Auswirkungen der AKN-Einsätze sind nicht nur entkusselte Flächen, sondern auch der durch Baggereinsatz aufgeschüttete Damm, der das vorher abfließende Wasser aufstaut und somit die Birken absterben lässt. Über diese Wasserflächen flogen viele Schwalben, um Insekten zu jagen. Nach einem 21/2- stündigen und appetitanregenden Fußmarsch gab es eine gemeinsame Mittagstafel in einem Nebengebäude der Gastwirtschaft Burmester. Die mitgebrachten Salate und Süßspeisen ergänzten die dort gegrillten Würstchen und Fleischstücke, so dass niemand mit knurrendem Magen von dannen ziehen musste. |
Totholz - ein wichtiger Lebensraum |
Die Exkursionsteilnehmer im Fichtenforst |
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Die gebänderte Prachtlibelle - ein Bewohner der Este |
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Fachdiskussionen im Everstorfer Moor |
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Der Wespenbussard hat Beute gemacht |
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Die Waldeidechse |
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Durch die Wiedervernässung sterben die Birken ab |
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Meine Schwalben im Sommer 2000
Die Eltern flogen eifrig - von früh bis zur Dunkelheit Mein Pferd bewohnt zu zweit einen recht niedrigen, kleinen Offenstall, schon seit 6 Jahren. In diesem Sommer bauten und brüteten darin zum ersten Mal Rauchschwalben! Als ich sah, dass ein Schwalbenpaar ein- und ausflog und einen Nistplatz suchte, nagelte ich sofort ein Brett als Nisthilfe an einen Balken. Es klappte: Darauf wuchs dann in wenigen Tagen aus Lehm und Pferdehaaren ein Schwalbennest. Nach kurzer Zeit lagen 5 Eier darin - ich beobachtete, wann die Vögel mit dem Brüten begannen. Übrigens hier noch eine ornithologisch interessante Beobachtung: Die Schwalbeneltern flogen das Nest mit den toten Jungen (die ich ja entfernt hatte) nicht wieder an - da war etwas schief gegangen, also bauten sie woanders neu. Im alten Kuhstall, der viel höher und größer als meine Pferdebox ist, war das 1. Gelege kurz vor dem Kälteeinbruch Ende Juni noch flügge geworden, nur 1 tote Schwalbe saß mit dem Kopf im Nest, Schwanz über den Rand; den kleinen Kadaver entfernte ich. Dieses Nest wurde danach etwas aufgestockt, neu ausgepolstert und mit einem neuen Gelege zum zweiten Mal bebrütet. Da wurden tatsächlich weitere junge Schwalben groß. Auf dem Süderhof - (einem Nachbarhof) wurden keine neuen Gelege beobachtet. Obwohl ich auch hier die toten Jungen entfernt hatte, machten die Altvögel keine neuen Brutversuche. Nur bei mir in dem winzigen Offenstall bauten "meine Schwalben 3 Balken weiter ein neues Nest. |
Die Jungen im Kuhstall werden gefüttert |
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Windkraft-Anlagen bei Wistedt
Für den BUND angefertigte Stellungnahme des AKN, eingereicht beim LKr. Harburg Der BUND, Kreisgruppe Harburg, begrüßt grundsätzlich die Einrichtung einer Windkraftanlage auf dem "Wistedter Berg". Der BUND hat sich bereits bei der Suche nach möglichen Standorten vor einigen Jahren für dieses Areal ausgesprochen. Allerdings war damals von max. 5-7 Windrädern die Rede, eine Größenordnung, die für das doch relativ eng begrenzte Areal angemessen ist. Daher richten sich unsere Einwendungen zu dem vorgelegten Lageplan der nunmehr 12 vorgesehenen Windräder auch ausnahmslos gegen diese hohe Zahl bzw. gegen die Inanspruchnahme bestimmter Standorte am West- und Nordrand des Wistedter Berges. Lageplan der Windkraftanlagen (Kartenausschnitt nordwestlich Wistedt) Unsere Einwendungen im einzelnen: Es sei nochmals betont: der BUND befürwortet grundsätzlich eine Windpark-Anlage im vorgesehenen Areal. Das Problem ist eindeutig die hohe Zahl und damit die Expansion in die sehr sensiblen Randbereiche. Der Übergang von den Ackerflächen des sandigen Höhenrückens in die moorigen Niederungen verläuft sehr plötzlich, es gibt praktisch kaum eine breitere Übergangs- oder auch Pufferzone. Unser Fazit: Quellen: |
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Dorfentwicklung Handeloh
Die Arbeit ist auf einem guten Weg Unsere Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Landschaft, Grünflächen, Naturschutz" muß insgesamt als positiv gewertet werden. Nach einem Jahr mit zahlreichen Arbeitssitzungen und Begehungen hat diese Gruppe mit mehreren Anträgen an den Gemeinderat konstruktive Arbeit geleistet. Einige Anträge sind dabei bereits inhaltlich vom Rat übernommen worden, andere befinden sich noch in der Beratung. Inhaltlich geht es dabei um den Erhalt innerörtlicher wertvoller - das Dorfbild prägende - Baumgruppen, um die ökologisch günstigste Anlage eines notwendigen Regenrückhaltebeckens und um Sicherung und Entwicklung zweier wertvoller Landschaftsareale im Außenbereich. Außerdem wurde ein Faltblatt mit Hinweisen für eine naturnahe, landschaftsbezogene Gartengestaltung erarbeitet. Insgesamt ist die Arbeit der verschiedenen Arbeitsgruppen im Rahmen der Dorferneuerung Handeloh auf einem guten Weg. Es ist aber auch allen Beteiligten deutlich geworden, daß es sich dabei um eine Langzeitaufgabe handelt, die Durchhaltevermögen erfordert. Ein in jeder Beziehung lehrreiches Beispiel für praktizierte Demokratie durch permanente Bürger-beteiligung. Was kann einer Gemeinde besseres widerfahren, wenn sie es selbst installiert und weiterhin befördert ! ? Lernt doch der Bürger (wie auch der politisch Gewählte) in diesen Diskussions- und Entscheidungsprozessen gleich zweierlei: sich zu engagieren für die eine oder andere Idee, für das eine oder andere Projekt und zugleich auch sich zurückzunehmen in seinen bisweilen sehr persönlich (egoistisch ? !) begründeten Wünschen. Fazit: Nachahmenswert für andere Gemeinden ! PS: Solche oder ähnlich intensive Bürgerbeteiligungen sollte es in allen Gemeinden geben.Heidenau hat mit seiner Beteiligung am Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen jetzt auch eine gute Chance dazu. |
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Zusammenarbeit des AKN mit §29-Verbänden
Der BUND hatte zu Geprächen mit den anderen Verbänden geladen Im §29 des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) wird bestimmten Umweltverbänden ein Mitwirkungsrecht bei verschiedenen Planungen und Maßnahmen eingeräumt. § 29 Mitwirkung von Verbänden "(1) Einem rechtsfähigen Verein ist, . . . ,Gelegenheit zur Äußerung sowie zur Einsicht in die einschlägigen Sachverständigengutachten zu geben "(2) Die Anerkennung wird auf Antrag erteilt. Sie ist zu erteilen, wenn der Verein In Niedersachsen sind eine ganze Reihe von Umweltverbänden als §29-Verbände anerkannt. Von diesen sind im Landkreis Harburg u.a. tätig:
Der AKN gehört zwar nicht zu diesen Umweltverbänden, wird jedoch immer wieder im Rahmen der Mitwirkung der Verbände tätig. Dies hängt damit zusammen, dass verschiedene Vorstandsmitglieder des AKN auch Mitglieder im BUND bzw. Nabu sind. So erstellen sie für diese Gruppen aufgrund ihrer Ortskenntnis Stellungnahmen, wenn es um die Beteiligung der Verbände bei Planungen und Maßnahmen im westlichen Teil des LKr. Harburg geht (siehe Stellungnahme zu den Windkraftanlagen Wistedt). |
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Krötenzaun Holmer Teiche
Ergebnisse vom Frühjahr 2000 Die ‘Eimersaison’ ist lange abgeschlossen, die Unterlagen sind ausgewertet, und: die Ergebnisse können sich sehen lassen! Mit 6254 Lurch-Individuen kamen zwar weniger Tiere als im letzten Jahr, aber deutlich mehr als in den Jahren davor am Zaun an (vgl. Tab. 2) und ließen sich per ‘Eimertaxi’ sicher über die vielbefahrene Kreisstraße bringen. Tab. 1: Liste der im Jahr 2000 am Krötenzaun an den Holmer Teichen nachgewiesenen Amphibienarten mit Angaben zum Gefährdungsgrad nach Roter Liste Niedersachsen bzw. Bundesrepublik Deutschland sowie zur Gesamtsumme [Gefährdungskategorien: 2: stark gefährdet, 3: gefährdet; V: Art der Vorwarnliste]
Arten Der Zaun war vom 4. Februar bis zum 18. April gestellt. Mit Hilfe von 27 Eimern, die an der straßenabgewandten Seite eingegraben waren, konnten insgesamt neun Molch-, Kröten- und Frosch-Arten festgestellt werden (s. Tab. 1). Von diesen sind fünf in Niedersachsen als gefährdet in die Rote Liste aufgenommen worden, im Bereich der Bundesrepublik gelten zwei Arten als gefährdet, zwei sogar als stark gefährdet; der Grasfrosch steht wegen stark rückläufiger Bestandszahlen auf der Vorwarnliste. Abb.1: Wanderungsaktivitäten der Amphibien am Krötenzaun im Bereich der Holmer Teiche im Jahr 2000 Wanderungsverlauf Das Wanderungsgeschehen wurde täglich protokolliert, die Anwanderungsaktivitäten lassen sich so in einem Diagramm darstellen (Abb. 1). Kammolch Dem Kammolch, der als Art des Anhanges II der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) einem besonderen europaweiten Schutz unterliegt, ist im Frühjahr besondere Aufmerksamkeit gewidmet worden. Bei ihm wurde nach Männchen und Weibchen und Jungtieren differenziert. Abb.2: Wanderungsaktivitäten des Kammolches im Bereich der Holmer Teiche im Jahr 2000 Vergleich mit den Vorjahren Ein Vergleich der seit 1991 vorliegenden Zahlen der am Krötenzaun in Holm erfaßten Lurche ergibt, daß in den Jahren jeweils erhebliche Unterschiede zwischen den Gruppen zu verzeichnen waren. Tab. 2: Nachweise von Molchen, Kröten und Fröschen am Krötenzaun an den Holmer Teichen im Zeitraum 1991 - 2000 (* = ohne die Zahlen der Stadt Buchholz)
Amphibienleitsystem Wie in den beiden vergangenen Jahren sind auch die Ergebnisse der diesjährigen Krötenwanderung in einem ausführlichen Bericht dokumentiert worden und u.a. an die Stadt Buchholz, an den Kreis, an die Bezirksregierung und an das Niedersächsische Landesamt für Ökologie versandt worden, um die Gefährdung der Amphibienpopulation der Holmer Teiche auch quantitativ zu belegen. Allen für den Naturschutz zuständigen Stellen ist die herausragende Bedeutung dieses Bereiches bekannt und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Sicherung bewußt. |
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Gelbe "Segel" über braunem Moorwasser
Der Wasserschlauch, eine "fleischfressende" Pflanze Wenn der botanische Laie an fleischfressende Pflanzen denkt, dann sieht er zu allererst wohl den Sonnentau vor sich. Der Sonnentau ist zwar sehr bekannt, aber doch nicht leicht zu finden. Und das liegt nicht nur an seiner Seltenheit. Es ist eine kleine unscheinbare Pflanze, die meistens sehr versteckt zwischen Tormoosen an oft unzugänglichen Stellen im Moor wächst oder unter Moorheide (Erica) verborgen an feuchten Moorrändern, vielleicht auch einmal - und dann leichter zu finden für ein aufmerksames Auge — an feuchten Ausstichen von Sandgruben. Nur ganz wenige Menschen, meistens dann botanisch besonders Interessierte, kennen den Wasserschlauch (Utricularia), von dem es 3 Arten hier bei uns gibt. Diese im Grunde auch sehr unscheinbare Pflanze schwimmt mit ihren 10-40cm (beim Gemeinen Wasserschlauch auch bis zu 3m) langen, ca 1,5 bis 2cm breiten, wurzellosen Trieben direkt unter der Wasseroberfläche kleiner (und großer) Moorgewässer, auch in vermoorenden Waldweihern, gelegentlich auch in ganz langsam ziehenden, eher nährstoffarmen, Grabengewässern und in Sümpfen. Die haarförmig fein geschlitzten Blätter verleihen der Pflanze - im Wasser schwimmend - das Aussehen einer feinen Girlande. Aus dem Wasser herausgenommen bleiben Form, Struktur zwar erhalten, doch verliert die Pflanze ihre sich im Wasser entfaltende Grazie. Gehen Sie doch auch einmal auf die Suche nach dieser faszinierenden Pflanze mit ihren wunderbaren Anpassungen an nährstoffarme, nicht verschlammende Stillgewässer. Rolf Müller aus Winsen, unser jahrzehntelang aktiver und so verdienstvoller Chefbotaniker hier im Landkreis Harburg, gibt in seiner überarbeiteten Flora von 1991 für den Landkreis nur wenige aktuelle Wuchsorte an, von denen 80% im Bereich unserer Samtgemeinde liegen. |
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Löwen in der Heide ?
Die Ameisenjungfer und ihre Larve |
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Gelegentlich findet man an sandigen Heidewegen- typischerweise unterhalb von Abbruchkanten am Rand des Weges - merkwürdige kleine, nur zentimetergroße Vertiefungen, an entsprechend günstigen Stellen sogar ganz zahlreich. Wenn man auf die Knie geht und sich die Sache etwas genauer besieht, erkennt man ganz ebenmäßig gestaltete Trichter, durchaus auch von verschiedener Größe, und in ihrer unmittelbaren Umgebung etwas zusammengeschnurrt erscheinende Leichen kleiner Insekten. |
Wenn das Insekt sich nicht mehr rührt, zieht sich der Ameisenlöwe und damit auch das Beutetier etwas tiefer in den Sand zurück und beginnt mit dem Mahl. Ein über den Saugkanal der Zangen in die Beute abgegebenes Enzymgemisch leitet die Verdauung ein, und nach einiger Zeit kann dann der verflüssigte Inhalt eingesaugt werden. Dadurch verliert das Beuteobjekt natürlich etwas an Form - seine ausgesaugte, leere Hülle wird schließlich einfach über den Rand des Trichters nach draußen geworfen. Das Elterntier des Ameisenlöwen ist die Ameisenjungfer, ein zu den Netzflüglern gehöriges Insekt. Unsere häufigste Art ist die Gefleckte Ameisenjungfer, die man aber nur ganz selten mal zu Gesicht bekommt. Sie ist nämlich dämmerungs- und nachtaktiv, und außerdem hält sie sich bevorzugt im Kronenbereich z.B. von Kiefern auf. Nur wenn sich einmal ein Tier etwa nach dem Schlupf in einem Spinnennetz verfangen hat, hat man das Glück und kann es in Ruhe betrachten. Die Ameisenjungfer sieht eigentlich aus wie eine große, farblose Florfliege mit einer Flügelspannweite von 60-70mm. Die Flügel sind durchscheinend hell, haben aber eine Vielzahl kleiner brauner Flecken; sie sind, wie bei der Florfliege, sehr stark geädert und in viele kleine Zellen unterteilt - daher rührt auch der Name Netzflügler. Der Körper ist nur streichholzdick und etwa ebenso lang. Am Kopf sitzen kurze, leicht gekeulte Fühler. Während die Larven kräftige Räuber sind, ist es mit der Ernährung der Elterntiere nicht so weit her. Sie ernähren sich, soweit es überhaupt bekannt ist, möglicherweise nur in sehr geringem Umfang, saugen süße Pflanzensäfte oder fressen zufällig angetroffene Beutetiere. |
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Aktivitäten des AKN im Sommerhalbjahr 2000
1. Arbeits- und Pflegeeinsätze |
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Sa. 10.06.00: | Errichtung eines Zauns auf einer Grünfläche in Wistedt, |
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Sa. 24.06.00: | Umsetzen von Rindern zwecks Grünlandpflege, | |
Mi. 19.07.00: | Mäharbeiten auf einer Pachtfläche bei Wüstenhöfen, | |
Sa. 28.10.00: | Erster Arbeitseinsatz dieses Herbstes der Gruppe Handeloh (Mahd einer Weide), | |
Sa.18.11.00: | Arbeitseinsatz der Gruppe Handeloh auf der Drögen Heide, | |
Sa 25.11.00: |
Arbeitseinsatz des AKN mit der Heidenauer Gruppe im Großen Moor bei Wistedt, |
2. Begehungen, Bereisungen, Treffen und Sitzungen
April 2000 - Nov. 2000 : |
6 Treffen und 2 Begehungen des Arbeitsgremiums "Grün" zur Dorfentwicklung Handeloh |
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Do 13.04.00: | Sitzung des Umwelt-, Bau- u. Planungs-Ausschusses Handeloh | |
Mo. 17.04.00: | Krötenzaun Holmer Teiche: Treffen mit einem Vertreter der Firma Maibach | |
Fr. 05.05.00: | Jahreshauptversammlung, | |
Mi. 10.05.00: | Sitzung der Arbeitsgruppe Gewässerentwicklungsplan (GEPL) Wümme, | |
So. 21.05.00: | Infostand des AKN auf dem Hamstermarkt in Tostedt, | |
So. 04.06.00: | Begehung einer Tümpelfläche bei Tostedt mit Herrn Weiß, | |
Mo. 05.06.00: | Besichtigung zweier Flächen in Wistedt: 1. für den Bau eines Richtfunkmastes, 2. Grünfläche als mögliche Pachtfläche, |
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So. 18.06.00: | Exkursion mit Herrn Netzel in die Lohbergen, | |
So. 25.06.00: | Infostand des AKN auf dem Tag des offenen Hofes bei Voß, Inzmühlen | |
Mo. 03.07.00: | Begehung von Teichflächen in Dohren und Schillingsbostel zwecks Abstimmung von Renaturierungsmaßnahmen, | |
Mo. 03.07. - Sa. 08.07.00: |
Begleitung des Kunst-Natur-Workshops der Siemersstiftung in Neddernhof durch den AKN |
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Di. 25.07.00: | Gespräch mit Herrn Albrecht (Stipendiat der Vorwerk-Stiftung) zum Entwicklungskonzept Tostedt, | |
Di. 29.08.00: | Vorexkursion ins Everstorfer Moor, | |
Mi. 30.08.00: | Sitzung des Umwelt-, Bau- und Planungs-Ausschusses Handeloh | |
So. 03.09.00: | Exkursion in das NSG „Großes Everstorfer Moor" bei Heidenau, | |
Mo. 04.09.00: | Besichtigung von Flächen in Wistedt im Zusammenhang mit einer Änderung des FNP, | |
Fr. 08.09.00: | Treffen der § 29 –Verbände in Buchholz zur Abstimmung ihrer Arbeit im Landkreis Harburg, | |
Mo. 11.09.00: | Abstimmung der Pflegemaßnahmen in den Naturschutzgebieten Ottermoor, Obere Wümme und Großes Moor mit der Oberen u. Unteren Naturschutzbehörde, | |
Sa. 16.09.00: | 40jähriges Jubiläum der DJH Inzmühlen : Infostand des AKN, | |
Mi.11.10.00: | Vorstellung des GEPL Wümme in Schneverdingen für die Öffentlichkeit, | |
Do.12.10.00: | Herbsttreffen der Arbeitsgruppe Handeloh des AKN, | |
Mo. 16.10.00: | Teilnahme am Workshop zum Entwicklungskonzept Tostedt, | |
Do 19.10.00: | Herbsttreffen der Arbeitsgruppe Heidenau des AKN | |
Fr. 27.10.00: | Teilnahme an einem Treffen der §29-Verbände im Buchholzer Umweltbüro zur Vorbereitung eines Gesprächs mit Oberkreisdirektor Hesemann zur Situation des Naturschutzes im Landkreis, | |
Mo.06.11.00: | Umwelt-, Bau- u. Planungsauschußsitzung der Gemeinde Handeloh, | |
Do.09.11.00: | Begehung und Abstimmung der Pflegemaßnahmen auf zwei Grundstücken der Avenser Wiehe mit Herrn Burmester und Herrn Aldag aus Heidenau, | |
Do. 09.11.00: | Pressetermin mit der HAN, | |
Sa.11.11.00: | Begehung des Areals Trelder Moorkoppel mit unserem Mitglied Alexander Gröngröft und Herrn Westphal (Anwohner dort): Kritische Überprüfung der Wasserrückhaltemöglichkeiten im dortigen Kleinmoor bei Vermeidung möglicher Schäden auf den angrenzenden Wohngrundstücken, | |
Fr. 17.11.00: | Teilnahme an einer Begehung und Planungssitzung der Agenda21-Gruppe"Badepark Tostedt", | [Inhalt] |